Musikkapelle Irmgarteichen 1918 e.V.

 

Montag, den 29. Mai 2004

 

 

Wir spielten am Pfingstmontag in Girkhausen.

 

 

Es herrschte wieder eine absolute "Super - Stimmung". Wir bedanken uns bei unserem tollen Publikum und senden viele liebe Grüße nach Girkhausen.

 

 

 

Bericht der Siegener Zeitung, Ausgabe Dienstag, den 01.06.04

 

 

Über 110 Feuerwehrleute im Einsatz

Leistungsfähigkeit und Vorstellungskraft gestern bei Girkhäuser Übung gleichermaßen gefragt

CB Girkhausen. Als Ausgangssituation muss man sich Folgendes vorstellen: Der Wonnemonat Mai hält, was sein Name verspricht und was er in der Vergangenheit so manches mal eindrucksvoll unter Beweis zu stellen verstand. Wochenlang strahlend blauer Himmel und Temperaturen weit über der 20-Grad-Grenze lassen frisch gemähtes Heu auf den Wiesen in Windeseile trockenen und den Regenwasservorrat bei so manchem Hobbygärtner bedrohlich zur Neige gehen. Während sich Sonnenanbeter in jeder freien Minute vom schönen Wetter verwöhnen lassen, steht die Feuerwehr in Alarmbereitschaft. Ein Funke am falschen Ort könnte in Sekundenschnelle einen Flächenbrand entfachen. Und ausgerechnet dann passiert auch noch das. Im Schreinerhäuschen im Girkhäuser Ostertal bricht ein Feuer aus. Die Wehren aus Schüllar/Wemlighausen, Langewiese, Hemschlar, Raumland, Berghausen, Arfeld, Dotzlar, Bad Berleburg und Girkhausen selbst kommen rasend schnell zu einem der größten Einsätze, den Wittgenstein bislang gesehen hat.

Um kurz vor Acht schrillten die Sirenen

Ein Hauch zuviel Dramaturgie? Mag sein – wenigstens was die Zahl der ausgerückten Kräfte betrifft. Würde sich ein solches Unglück wirklich ereignen, so weiß der erste Mann des Löschzuges 2 der Freiwilligen Feuerwehr Bad Berleburg, Lothar Schmeichel, würden zunächst mal die Floriansjünger aus Girkhausen sowie Schüllar/Wemlighausen gerufen. Doch für die traditionelle Pfingstübung der Girkhäuser nehmen die Wittgensteiner Blauröcke auch gern mal einen weiteren Anfahrtsweg in Kauf. Insbesondere, wenn der Gastgeber zugleich sein 70-jähriges Bestehen begeht. Während man sich gestern morgen woanders noch einmal gemütlich auf die andere Seite drehte, wurde aus manchem Langschläfer in dem 1000-Seelen-Dorf an der Grenze zum Hochsauerland ein Frühaufsteher, der sich bereits gegen halb Acht auf den Weg zum Ort des Geschehens machte. Als eine Viertelstunde später die Sirene auch den letzten Morgenmuffel aus seinem Feiertagsschlummer riss, quollen aus dem Holzbearbeitungsbetrieb in der Oster dank modernster Nebelmaschinen bereits dicke Rauchschwaden. Das erste von unzählig vielen Martinshörnern ertönte. Nach nur wenigen Minuten hieß es endgültig »Wasser marsch«.

Grundannahme trotz Regen: Dürre

Die Aufgabe der über 110 Feuerwehrmänner und -frauen war klar definiert: Im Kesselhaus des Schreinerhäuschens hatte sich ein Brand entzündet, welcher schnell das gesamte Gebäude erfasste. Dabei wurden auch einige Arbeiter – gemimt von den Mitgliedern der Jugendwehren – eingeschlossen, welche von den Atemschutzgeräte-Trägern ausfindig gemacht und dann gerettet werden mussten. Durch Funkenflug und die anhaltende Dürre – eine Grundannahme, die sich auch durch den Regen gestern nicht verwässern ließ – breitete sich das Feuer auch auf einer angrenzenden Wiese aus, wo es mit Hilfe eines Wasserwerfers bekämpft werden musste.

Rund 1400 Meter Schlauchleitung verlegt

Lothar Schmeichel als Verantwortlicher der Probe zeigte sich mit der Arbeit der Kameraden zufrieden: »Insgesamt wurden rund 1400 Meter Schlauchleitung für die Wasserversorgung verlegt. Und auch wenn bei dieser Traditionsveranstaltung anders als bei normalen Übungen alle Beteiligten im Vorfeld informiert sind und darum der Ernstfall nicht hundertprozentig simuliert werden kann, fällt die Bilanz nichtsdestotrotz positiv aus.«

Feldgottesdienst und Gulaschkanone

Auch wenn neben der Leistungsfähigkeit vor allem das Vorstellungsvermögen der Floriansjünger bisweilen auf eine harte Probe gestellt wurde, blieben sie im weiteren Verlauf des Tages keinesfalls im Regen stehen: Im Anschluss an die Übung fand ein Feldgottesdienst in der Schützenhalle statt, danach gab es traditionell Erbsensuppe aus der Gulaschkanone. Und zu den Klängen des Musikvereins Irmgarteichen sowie des Spielmannszugs der Freiwilligen Feuerwehr Langewiese durften nun sowohl Blauröcke als auch die vielen Schaulustigen mit einem frisch gezapften Pils einen ganz anderen Brand löschen. Vor allem, als die Sonne dann tatsächlich doch noch kurz schien.